Leider ist es so, dass die Presse bzw. Medienunternehmen, die eine gut situierte Leserschaft hinter sich wissen, zwar oftmals diejenigen sind, die über Wirtschaft, Ökonomie und ja - sogar auch über Volkswirtschaft - schreiben, aber selten oder fast nie über den Umstand, dass es auch wichtig wäre, aus Vermögen auszugeben, um die Wirtschaft bzw. die Volkswirtschaft zu stützen. Wir machen jetzt eine kleine Zeitreise zurück in die Jahre von 1936 bis 1950, und es mag verwundern, dass während der Krieg tobte, und im Grunde fast alles in Europa wahrscheinlich auf Kriegswirtschaft ausgerichtet zu sein schien, sich Ökonomen über die Bedeutung der Ausgabe aus Vermögen Gedanken machten, ganz besonders kurz nach Ende des Krieges. Zu beobachten ist heute auch noch, dass Vermögende nicht gerne aus ihrem Vermägen ausgeben, wenn ihnen dann daraus kein Einkommen zurückfließt. Die Erfahrungen, die ich selbst mit einer Selbständigkeit in Rostock gemacht habe, wo kein einziger Rostocker an mich auch nur 10 € hätte zurückfließen lassen, belegen, dass es in der Tat richtig ist, wenn man zwar im Grunde gutmeinend ist, der Gesellschaft zu geben, auch darüber nachzudenken, dass eine Gesellschaft in der Region, in der man lebt, auch darauf warten könnte, bis man seinen letzten Euro aus Geldvermögen ausgegeben haben könnte, um dann über das Sachvermögen, das einem noch geblieben ist, herzufallen. Das mag heute hier da und dort in Deutschland besser sein als in manch anderer Region Deutschlands, aber man darf nicht vergessen, dass es im Nazi Deutschland vor über 80 Jahren überall in Deutschland so gewesen ist. So gesehen muss man verstehen, dass auch heute noch Vermögende nicht gerne aus ihrem Vermögen ausgeben, einfach um die Konjunktur zu stützen, was durchaus möglich wäre, bei all dem Geldvermögen, das Deutsche besitzen, wenn keine Kultur bestehen sollte, dass anerkannt wird, das Ausgebende auch Rückflüsse erwarten. In dieser Hinsicht könnte die Wirtschaftspresse, die gut situierte Leser hinter sich weiß, eigentlich nur darauf hoffen, dass wenn sie einmal mehr über die Bedeutung der Ausgaben aus Vermögen schreiben sollte und über die Kultur des Zurückfliessens aus Ausgaben, dass nicht nur die best Situiertesten zu ihrer Leserschaft gehören. Jetzt muss man natürlich ergänzen, dass wenn jemand wirklich sehr vermögend sein sollte, dass es für diesen nicht erforderlich ist, dass ihm genau das zurückfließt oder sogar mehr, was er ausgegeben hat. Da aber zu den Ausgebenden aus Vermögen nicht nur Superreiche gehören, ist eine Kultur des Ausgebens aus Vermögen und deren Rückflüsse umso wichtiger.



zurück zur Startseite